'Selbstbildnis im Pelzrock' von Albrecht Dürer

Albrecht Dürer | Bildnr. 00763 | merken
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Titel: Selbstbildnis im Pelzrock
Künstler: Albrecht Dürer
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Albrecht Dürer - Selbstbildnis im Pelzrock
    
   
    
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Symbolik und Selbstbewusstsein: Albrecht Dürer im Pelzrock

Das „Selbstbildnis im Pelzrock“ (auch als Münchner Selbstbildnis bekannt) von Albrecht Dürer ist eines der bekanntesten und bedeutendsten Selbstporträts der Kunstgeschichte. Das 1500 entstandene Gemälde zeigt den Künstler im Alter von 28 Jahren und gilt als Höhepunkt von Dürers Beschäftigung mit dem Selbstbildnis. Das Gemälde wurde 1500, zur Wende eines neuen Jahrhunderts, geschaffen. Diese Zeit war von intensiven Umbrüchen geprägt: Die Renaissance, mit ihrem Fokus auf den Menschen als Individuum, erlebte in Europa eine Blütezeit. Dürer, der als führender Vertreter der deutschen Renaissance gilt, verewigte sich in diesem Selbstbildnis als selbstbewusster Künstler, der sich seiner Fähigkeiten und seines gesellschaftlichen Status bewusst ist. Das „Selbstbildnis im Pelzrock“ misst 67,1 × 48,7 cm und zeigt Dürer in einem frontal ausgerichteten Bildausschnitt. Der Künstler trägt einen dunkelbraunen Mantel mit einem auffälligen Pelzbesatz, der dem Bild seinen Namen gibt. Seine Hände – ein Symbol seiner schöpferischen Fähigkeiten – sind auf subtile Weise in den unteren Bildbereich eingebunden, wobei die rechte Hand leicht sichtbar den Mantel greift. Besonders auffällig ist die symmetrische und fast ikonische Komposition: Dürer präsentiert sich in einer Pose, die an traditionelle Darstellungen von Christus erinnert, insbesondere das Bild des Salvator Mundi (Erlöser der Welt). Diese visuelle Anspielung unterstreicht die Bedeutung, die Dürer seiner Rolle als Künstler zuschreibt. In der Renaissance wurde der Künstler als ein von Gott inspiriertes, schöpferisches Genie gesehen – eine Vorstellung, die Dürer in diesem Werk aufgreift. Die fast übernatürlich wirkende Frontalansicht, bei der Dürer den Betrachter direkt anblickt, verstärkt die spirituelle und symbolische Wirkung des Bildes. Seine Gesichtszüge sind detailliert ausgearbeitet, mit einem Fokus auf das weiche Lichtspiel auf seiner Haut und den akkuraten Locken seines Haares, die fast wie ein Heiligenschein wirken. Die Inschrift am rechten oberen Bildrand, „1498 ICH, ALBRECHT DVRER ZV NVRENBERG HAB MICH AVS EIGENEN FVRMISS GEMACHT“, betont seine künstlerische Eigenständigkeit und das Selbstbewusstsein, das ihn in der Kunstwelt seiner Zeit auszeichnete. Dürer stellte sich hier nicht einfach als Maler dar, sondern als ein Mensch von Rang und Würde. Der Pelzrock symbolisiert Reichtum und gesellschaftlichen Status, während die Christus-Anspielungen auf eine geistige und moralische Dimension verweisen, die Dürer mit seiner Kunst verbindet. Das Münchner Selbstbildnis ist ein Meisterwerk der Porträtkunst und markiert einen Wendepunkt in der Darstellung des Künstlers als Individuum. Dürer setzte sich damit selbst ein Denkmal und erhob den Status des Künstlers auf eine neue Ebene. Seine Darstellung als souveräne, fast göttlich inspirierte Figur betonte, dass der Künstler nicht nur Handwerker, sondern ein geistiger Schöpfer ist – ein Gedanke, der in der Renaissance an Bedeutung gewann. Das Gemälde gehört zur Sammlung der Alten Pinakothek in München und zieht bis heute zahlreiche Besucher und Kunstliebhaber an. Es ist nicht nur ein Zeugnis von Dürers außergewöhnlichem Talent, sondern auch ein Spiegelbild der humanistischen Ideale seiner Zeit, in denen der Mensch und seine schöpferische Kraft in den Mittelpunkt rückten.
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