Zwischen Leben und Tod: Die zweite Version von Böcklins 'Toteninsel'
Arnold Böcklins „Die Toteninsel“ gehört zu den ikonischsten Gemälden des 19. Jahrhunderts. Zwischen 1880 und 1886 schuf der Schweizer Symbolist fünf Versionen dieses Werkes, die alle dasselbe düstere Motiv zeigen: Eine einsame, von Zypressen bewachsene Insel, umgeben von schwarzem Wasser, auf die ein Boot mit einem weißen, verhüllten Sarg zusteuert. Diese Darstellung symbolisiert Tod und Ewigkeit und hat seit ihrer Entstehung eine große Faszination ausgeübt, die zahlreiche Künstler inspiriert hat.
Die erste Version (1880, Öl auf Leinwand, 111 cm × 155 cm) befindet sich heute im Kunstmuseum Basel. Kurz darauf folgte eine kleinere zweite Version (74 cm × 122 cm, Öl auf Holz) im Metropolitan Museum of Art, New York City, angefertigt auf Wunsch von Marie Berna, der Witwe des Komponisten Gottfried Keller. Die dritte Version (1883, 80 cm × 150 cm, Öl auf Holz) gilt als die bekannteste und ist in der Alten Nationalgalerie, Berlin, ausgestellt. Die vierte Version (1884, Öl auf Kupfer) wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die fünfte und letzte Version (1886, Öl auf Holz, 80 cm × 150 cm) ist im Museum der bildenden Künste, Leipzig, zu sehen und gilt als die endgültige Ausarbeitung von Böcklins Idee.
Das Gemälde, das tiefe symbolistische und romantische Elemente vereint, beeinflusste die Kultur des 20. Jahrhunderts erheblich, darunter auch Sergei Rachmaninows sinfonisches Werk „Die Toteninsel“ (1909). Böcklins „Die Toteninsel“ bleibt ein Werk von zeitloser Kraft, das das Geheimnis des Todes und der Ewigkeit eindrucksvoll einfängt.
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